Gemeinsam für mehr Berührung in der Medizin

Berührungsmedizin – ein komplementärer therapeutischer Ansatz unter besonderer Berücksichtigung der Depressionsbehandlung

Vollständige Veröffentlichung des wissenschaftlichen Beitrags über „Berührungsmedizin …“ (2021) lesen …

Unter dieser Bezeichnung veröffentlichten die Autoren Bruno Müller-Oerlinghausen, Michael Eggart, Henrik Norholt, Michael Gerlach, Gabriele Mariell Kiebgis, Michaela Maria Arnold, Kerstin Uvnäs Moberg 2021 eine wissenschaftliche Arbeit. Die TouchLife-Schule dankt den Autoren für die freundliche Erlaubnis, in diesem Blog darauf Bezug nehmen und die Veröffentlichung als PDF-Download (open access) anbieten zu dürfen.

Haut-zu-Haut-Berührung ist eine der grundlegendsten Sinneserfahrungen für den Menschen. Schon früh in der Kindheit hat sie eine große Bedeutung, denn ein Mangel an Berührung kann zu negativen Auswirkungen auf die psychosoziale und körperliche Gesundheit führen. Im Jahr 2021 wurde der Nobelpreis für Medizin an Forscher verliehen, die Rezeptoren für Temperatur und Berührung im Körper entdeckt haben. Diese Entdeckung unterstreicht die Wichtigkeit von Berührungen.

Klinische Studien haben gezeigt, dass professionelle Berührungstechniken zur Vorbeugung und Behandlung verschiedener Krankheiten nützlich sind. Trotzdem findet die professionelle Berührungstherapie bisher nur wenig Beachtung in der klinischen Praxis. In dieser Arbeit wird eine neue Fachdisziplin namens „Berührungsmedizin“ vorgeschlagen, die die Erkenntnisse der modernen Berührungsforschung mit der klinischen Medizin verbindet. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Behandlung von Depressionen, die von manchen Experten als Leibkrankheit betrachtet wird. Wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass spezielle Massagetechniken bei Depressionen, Angstzuständen und Schmerzen wirksam sind.

Diese Arbeit könnte besonders für Massagepraktiker von großem Interesse sein. Sie zeigt auf, wie professionell angewandte Berührungen einerseits das Wohlbefinden verbessern, und andererseits auch therapeutische Effekte haben können. Für Massagepraktiker bedeutet dies, dass ihre Arbeit wissenschaftlich fundiert und in der Behandlung verschiedener Erkrankungen eingesetzt werden könnte.

Die Forschungsergebnisse verdeutlichen, dass Massagetechniken nicht nur entspannend wirken, sondern auch konkrete gesundheitliche Vorteile bieten. Insbesondere in Bereichen wie der Neonatologie, Pädiatrie, Schmerzmedizin, Onkologie und Geriatrie kann eine gezielte Berührungstherapie als komplementäres Angebot Erkrankungen vorbeugen und/oder Heilungsprozesse unterstützen. Das Verständnis der Wirkmechanismen – wie z.B. die Aktivierung von CT-Afferenzen oder oxytocinerge Effekte – ermöglicht es den Praktikern, ihre Techniken gezielt einzusetzen und somit die bestmöglichen Ergebnisse für die Menschen, die behandeln werden, zu erzielen.

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Abbildung zeigt das Logo der Deutschen Gesellschaft für Berührungsmedizin e.V.

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