Jubiläum: 20 Jahre TouchLife Massageausbildung mit Hedda Weise

Anlässlich des 20-Jahre-Schuljubiläums 2003-2023 schaut Hedda Weise in diesem Blog auf die Wegmarken ihrer Schule zurück.

„Meine Geschichte fängt in Kindertagen an. Da wuchs ich in einer Keramikwerkstatt auf. Meine Eltern waren Töpfer, und ich wurde frühzeitig mit dieser formbaren Masse vertraut. Etwas, das sich kneten lässt … Dieser Wunsch, etwas mit den Händen (O-Ton aus meiner Heimat „mit den Pfoten“) zu machen, blieb bestehen. Und als Zweites hatte ich immer schon das Bedürfnis, meinen Körper zu bewegen und dadurch ihn kennenzulernen. Beides war und ist ein wichtiger Antrieb.

Mein Weg führte über Yoga zur Massage

Schon 1994 hatte ich meine Berufung gefunden: Yoga & Massage. Seither arbeite ich selbständig in meinem Behandlungsraum. Entsprechend viele Menschen durfte ich „anfassen“. Meine Hände wissen Bescheid, ich konnte mich auf sie verlassen, wofür ich dankbar bin. Erfahrung mit Gruppen sammelte ich in all den Jahren durch die vielen Yoga-Stunden, die ich halte. Und was „dynamische Entwicklungen“ sind, habe ich neben dem Arbeiten auch privat durchlebt. Mit meinem Partner und drei Kindern lebten wir in Gemeinschaft mit einer weiteren Familie – 10 Leute täglich – da bewegt sich was. Überhaupt gibt es keine Trennung zwischen Beruf und meinem Privatleben, sondern tatsächlich war es immer EINS.

Einige Jahre hatte ich bei den Begründern der TouchLife Methode assistiert (Foto aus 2002), nachdem ich bei ihnen 1995/96 die Massageausbildung gemacht hatte. Da gab es einen Punkt, wo ich ausgefüllt war und merkte, jetzt muss ich einen Schritt machen. Der erste Gedanke war: weg von TouchLife. Eine andere Ausbildung, vielleicht Gestalttherapie. Jedoch unterbreiteten mir meine beiden Lehrer einen anderen Vorschlag: Willst du nicht einen Schulstandort im Osten aufmachen? Das war 2003 eine große Nummer. Ich weiß noch, wie ich mit meinem Partner überlegt habe, ob ich alles unter einen Hut kriege – denn ich hatte gute Vorbilder und einen hohen Anspruch!

Am wenigsten bang war mir vor dem Unterrichten und Ausbilden in der TouchLife Massage, auch das Begleiten von Gruppen und das Unterstützen von Menschen auf ihrem persönlichen Weg war mir gut vorstellbar. Jedoch das organisatorische Drumherum, davor graute mir, denn ich wusste ja – Leben ist Bewegung – und nichts bleibt, wie es ist!

Ich fand ein passendes und bezahlbares Seminarhaus in der Mecklenburgischen Pampa, umgeben von Wiesen und Wasser und hinterm Haus die trötenden Kraniche. Im ersten Jahrestraining waren 11 Frauen. Tatsächlich: nur Frauen. Das gab es nur dieses erste Jahr.

Ich bin dankbar für Unterstützung

Für die gute Gruppen-Begleitung hatte ich alle Jahre die besten Assistentinnen. Kerstin, Marlis B., Mechthild, Carry, Marlis F., Katrin und Melanie, neben den vielen Gast-Assistenten! Da ich die Assistenzrolle so gut kannte, weiß ich auch, was die Frauen und Männer für die Gruppen und mich leisteten! Hier nochmal 1000-Dank dafür! Den Anatomie-Unterricht wollte ich gerne abgeben. Das erste Jahr kam Onno aus Köln nach Mecklenburg, dann übernahm Marlies, später Mechthild, dann Ferdinand und seitdem bis heute Frederik diesen Part. Ihr wisst ja – Anatomie gleitet schnell in trockenen Stoff ab. Darum haben wir immer verückt-lustige Selbserfahrungs-Ideen eingebaut. Anatomie lebt von der Neugier; die bei den Lernenden zu wecken, macht mir Spaß.

Im Laufe der 20 Jahre habe ich auch meine Familie mit Massage infiziert. Meine Schwester wollte unbedingt bei mir TouchLife lernen. Ich weiß noch, wie ich skeptisch mit ihr absprach, ob sie sich denn auch unter meiner Obhut in die persönlichen Prozesse einlassen könne, die mit Massage einher gehen können. Sie ist heute noch dankbar für die Zeit. Dann machte mein Sohn Ferdinand noch während seiner Abi-Zeit die Massageausbildung bei den Begründern. Da er später Physiotherapeut wurde, übernahm er zu meiner großen Freude vier Jahre den Anatomie-Unterricht an meinem Standort. Meine Tochter Henrike machte eine Einführung mit, weil ich eine Springerin zum Zahlausgleichen brauchte. Und mein Partner Constantin entschied sich für die Ausbildung, nachdem er feststellte, wie gut es ist, etwas mit den Händen zu machen. Ich fühle mich gesegnet, denn es ist ein wundervolles Gefühl, meine Familie nicht nur zu massieren, sondern Massagen von so vertrauten Personen auch zurückzubekommen!

Mal hatte ich große Gruppen, mal kleine

Mit 14 Menschen und Massagebänken war der Raum „gerammelt“ voll. Das ist auch nach wie vor die Obergrenze, die ich mir allein als Lehrerin zumute. Die kleinste Gruppe bestand aus drei Teilnehmenden.

Und weil Leben eben Bewegung ist, führten die Umstände dazu, dass ich an verschiedenen Orten unterrichtete. Vom Seminarhaus Kranich wechselte ich in unser Wohnhaus in Ahrenshagen in Mecklenburg. Dann erweiterte sich der Spielraum nach Jena in Thüringen, wo ich zwei verschiedene Seminarräume nutzte, bis ich den Schulstandort nach Leipzig in Sachsen verlegte. Leipzig ist einfach ein bunter, zentraler Mittelpunkt für den ehemaligen Osten und interessant und urban für die ehemaligen Westler.

2021 habe ich meinen eigenen Seminaraum „Einfach SEIN“ in Leipzig eröffnet

Immer wieder Seminaräume finden, sich mit den Bedingungen arrangieren, Miete aufbringen, das sind alles Bestandteile von gut organisierter Schularbeit, die an jedem TouchLife Standort geleistet werden muss. 2021 habe ich nach längerer Suche entschieden, meinen eigenen Raum in Leipzig zu eröffnen. Ich habe in Geschäftsräume investiert und sie mit Hilfe von meinem Partner in die jetzige Form umgebaut. Mein Seminarraum „Einfach Sein“ in Leipzig liegt dicht beim Kulkwitzer See. Dort fügen sich Stadt und Natur und Badesee zusammen.

Mein Leitspruch ist „Begegnung mit sich SELBST“

Mein Anspruch, uns gegenseitig im achtsamen Leben hier auf Erden zu unterstützen, ist ein großer Motivator für meine Art, Gruppen anzuleiten, Menschen zur gekonnten Berührung anzustiften. 2023 sind es 20 Jahre „Schule für TouchLife Massage“ unter meiner Leitung und 30 Jahre Selbständigkeit mit dem schönsten Thema „Berührung“. Mein Leitspruch vom Anfang meiner Geschäftstätigkeit, „Begegnung mit sich SELBST“, hat immer noch volle Kraft. Wenn ich Unterstützung geben kann, dass Menschen mit ihrem innersten Wesen in Kontakt kommen und Frieden in sich finden, dann ist das die beste Voraussetzung für Frieden im Miteinander in dieser Welt.“

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